Spenden bedeutet nicht nur, Geld zu spenden. Auch unsere Zeit und Arbeitskraft werden sehr benötigt. Dadurch erfahren wir unmittelbar, welche große Unterstützung wir für andere sein können. Kaum etwas stärkt das Selbstbewusstsein so sehr und macht glücklich.

9 bewährte Wege, wie Kinder spenden lernen

Wer mit offenen Augen durch die Innenstadt geht, sieht an jeder Ecke Bedürftigkeit. Vor allem Kinder beobachten Menschen, die auf der Straße sitzen und um Geld bitten.

In dem Moment sind wir schockiert. Doch wie können wir unseren Kindern langfristig vermitteln, dass wir hier einen Unterschied machen können? Wie lernen Kinder spenden?

Spenden bedeutet nicht nur, Geld zu spenden. Auch unsere Zeit und Arbeitskraft werden sehr benötigt. Dadurch erfahren wir unmittelbar, welche große Unterstützung wir für andere sein können. Kaum etwas stärkt das Selbstbewusstsein so sehr und macht glücklich.

Vor Weihnachten und Geburtstagen gemeinsam Spielzeug spenden

Türmt sich bei euch im Kinderzimmer das Spielzeug? Passt kaum noch etwas in den Schrank und Weihnachten steht vor der Tür? Vor großen Ereignissen, die Omas und Opas schon herbeisehnen, um ihren Enkeln wieder mit neuen Geschenken zu überhäufen, sortiere ich mit meinen Kindern alte Spielsachen aus und spende diese. Das Spielzeug muss natürlich noch vollständig und funktionsfähig sein. Es ist besonders wichtig, das gemeinsam mit den Kindern zu machen. Nur wenn sie mitentscheiden können, ist unser Nachwuchs auch bereit, etwas abzugeben. Am besten dann die Spielsachen gemeinsam mit den Kleinen zu der gemeinnützigen Organisation bringen und sehen, wie sich andere darüber freuen.

Toller Nebeneffekt: Ihr spart auch wertvollen Platz in der Wohnung und müsst nicht neue Schränke kaufen, um alles unterzubringen.

Extra Sparbüchse für Kinderspenden

Bastelt mit euren Kindern gleich drei Sparbüchsen für Geldgeschenke: Eine für großes Spielzeug, auf das sie sparen müssen. Eine für spontane, kleine Käufe. Eine für Spenden. Ihr müsst das Geld nicht gleichmäßig aufteilen. Die Hälfte der Geldgeschenke sparen und ca. jeden zehnten Euro spenden sind ganz gute Richtwerte. In regelmäßigen Abständen bestimmt ihr dann gemeinsam, an, welche Organisation ihr spenden möchtet. Vielleicht bewegt euer Kind gerade ein Thema sehr. Das ist ein guter Anlass, eine Geldspende zu tätigen.

Direkte Spenden an Obdachlose

Dieses Thema ist umstritten. Soll man Obdachlosen oder Straßenmusikanten überhaupt Geld spenden? Müssen die das nicht sowieso gleich organisierten Banden weitergeben? Und überhaupt: Manche betteln auch zu aufdringlich. Ich würde sagen: macht es abhängig von eurer Stimmung. Wenn ihr den Menschen sympathisch findet, dann gebt euren Kindern etwas Kleingeld und lasst sie spenden. Das unmittelbare Feedback ist viel wert. Wenn ihr prinzipiell dagegen seid, kauft vielleicht die Zeitschriften, die von Obdachlosen gestaltet werden.

Lokale Organisationen unterstützen

In eurem Ort, in der Nachbarschaft eurer Stadt, in eurem Straßenzug gibt es bestimmt schon gemeinnützige Organisationen. Hier lohnt es sich, mitzumachen, in vielerlei Hinsicht. Ihr lernt voneinander, knüpft Kontakte und lebt euren Kindern vor, wie wichtig Nachbarschaft ist. Mir fällt da zum Beispiel das Repair-Café in unserer Straße ein, das einmal im Monat geöffnet hat. Wie begeistert mein Junge war, als er einen Milchschäumer reparieren und mit nach Hause nehmen durfte!

Einander helfen im Alltag

Vor allem in den ersten Lebensjahren sind wir die großen Vorbilder für unsere Kinder. Das kann ganz schön anstrengend sein. Schließlich fühlen wir uns nicht immer danach, ein Vorbild zu sein. Vielleicht hilft es euch zu wissen, dass nicht immer nur die großen Gesten zählen. Auch kleine Gesten der Hilfsbereitschaft werden von unseren Kindern registriert: Türen aufhalten, den Stock aus dem Vorgarten der älteren Nachbarin räumen, Freundlichkeit und sich nur respektvoll äußern über Mitmenschen.

Mit den Kindern wählen gehen

Ich komme aus Österreich und wähle auch dort. Wenn ich die Skandale der Vergangenheit verfolge, frage ich mich, wofür ich das überhaupt noch mache. Mir fallen dann nur meine Kinder ein. Für sie wähle ich eine Partei und hoffe, dass sich etwas ändert. Ich nehme sie mit am Wahlsonntag oder erkläre ihnen, was Briefwahl bedeutet. Solange ich noch eine Stimme habe, muss ich sie nutzen.

Nachhaltiges Leben und Einkaufen

Plastik vermeiden, kein unnötiger Konsum, Ressourcen schonen. Mit einer nachhaltigen Lebensweise verbessern wir die Lebensbedingungen in den Produktionsländern und schützen unsere Umwelt. Unsere Kinder lernen, dass es nichts im Überfluss gibt und dass für billige Preise immer jemand bezahlen muss. Das ist schon unternehmerisches Wissen, was wir bei jedem Einkauf vermitteln. Gebrauchte Kleidung oder Spielzeug könnt ihr online verkaufen. Jemand anders freut sich bestimmt darüber.

Freunde, Familie und Nachbarn im Krankenhaus besuchen

Zum Leben gehört die Krankheit und irgendwann vielleicht der Tod. Kinder interessieren sich dafür. Natürlich ist das kein leichtes Thema, aber muss es ein Tabu sein? Für unsere Familie haben wir entschieden: Nein. Wenn die Kinder mitdürfen, sind sie immer bei Krankenbesuchen dabei. Wir sprechen danach über das Erlebte. Ich hoffe, dass sie dadurch einen natürlichen Zugang finden und sehen, wie sehr man anderen helfen kann, indem man einfach nur da ist.

Habt ihr schon einmal an eine gemeinnützige Organisation gespendet? An welche denn?

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