Bitcoin kaufen in 2023? Warum sich das noch lohnen kann

In 2023 Bitcoin kaufen? Da bin ich doch viel zu spät dran! Das ist wie eine Videothek eröffnen als geniale Geschäftsidee. Dazu kommt ein unberechenbarer Bitcoin-Kurs.

Geld einfach so verlieren? Das kann ich mir nicht leisten.

So dachte ich noch vor Kurzem. Geht es dir genau so? Dann ist der Artikel für dich. Doch Vorsicht: Er könnte deine Meinung um 180 Grad drehen.

Mein Weg zu Bitcoin

Das Einkommen einer Bloggerin ist karg. Die paar Euros über ein Affiliate-Programm machen den Aufwand nicht wett. Jede muss ihren Weg zu mehr Umsatz finden, um irgendwann mal davon zu leben. Die meisten geben auf.

In 2021 schrieb ich einen Bitcoin-Artikel, der schon bald auf Platz 1 landete und erhielt viele Besucherinnen. Mehr als 60 % davon waren Frauen! Krypto-Broker riefen mich an und boten mir Kooperationen. Ich war erstaunt über die Resonanz.

Habe ich etwa meine Nische gefunden? Dann möchte ich es aber richtig machen!

Ich recherchierte über Bitcoin. Nach hunderten Stunden Bücher lesen, Podcast hören und meinem ersten Kauf war ich überzeugt: Bitcoin ist nicht einfach ein weiteres Spekulationsobjekt, es ist die größte Erfindung unserer Zeit.

Hier erfährst du die 10 Gründe, warum ich meine Meinung änderte.

Das Geld ist die Ursache und die Lösung unserer Probleme

Geld ist allgegenwärtig. Wir zahlen damit, wir werden damit bezahlt, wir sparen oder investieren es.

Doch niemand fragt: Was ist Geld? 

Das erinnert mich an die Geschichte von David Foster Wallace:

Schwimmen zwei junge Fische des Weges und treffen zufällig einen älteren Fisch, der in die Gegenrichtung unterwegs ist. Er nickt ihnen zu und sagt: »Morgen, Jungs. Wie ist das Wasser?« Die zwei jungen Fische schwimmen eine Weile weiter, und schließlich wirft der eine dem anderen einen Blick zu und sagt: »Was zum Teufel ist Wasser?«

Würden wir uns diese Frage häufiger stellen, dann erkennen wir schnell die Fehler, die unser Geldsystem hat.  

Was macht gutes Geld aus?

  1. Es ist ein Tauschmittel: Güter und Dienstleistungen werden in Geld getauscht. Deine Arbeit wird mit Geld bezahlt, damit du einen Bruchteil davon umtauschen kannst in ein Mittagessen.
  2. Es ist eine Recheneinheit: Dienstleistungen und Produkte lassen sich mit Geld besser vergleichen. Du erfährst schnell, wofür Menschen bereit sind, mehr zu bezahlen: Für eine Sporttasche von Decathlon oder eine von Patagonia.
  3. Es ist ein Wertspeicher: Wenn du dich dazu entschließt, dein Geld zu sparen, setzt du auf Geld als Wertspeicher. Du verlässt dich darauf, dass du damit in 5 Jahren genauso viel kaufen kannst wie heute.

Aufgrund der Inflation ist unser Geld kein guter Wertspeicher. Bei 5 % Kaufkraftverlust ist es nach ca. 14 Jahren nur noch halb so viel wert.

Als Tauschmittel hat es seine Tücken. Probiere, an einem Samstagnachmittag einen Gebrauchtwagen bar zu bezahlen. Das ist unmöglich. Schon Wochen vorher musst du eine Transaktion deiner Bank ankündigen, obwohl das Geld auf deinem Konto liegt. Ist es dann noch wirklich dein Geld?

Funktioniert unser Geld wenigstens als Recheneinheit? Ja, denn seit 1999 gilt der Euro innerhalb der EU als gesetzliches Zahlungsmittel. Wir müssen unsere Steuern damit bezahlen und haben ein ganz gutes Gefühl dafür, wie viel Waren und Dienstleistungen in Euro kosten.

Was, wenn wir ein Geld hätten, auf das wir jederzeit zugreifen könnten, das überall akzeptiert wird und an Wert nicht verliert? Bitcoin ist angetreten, dieses Geld zu sein. Klar, die Kursschwankungen sind hoch und wenige bezahlen mit Bitcoin. Wir stehen noch am Anfang. Wird Bitcoin einmal global akzeptiert, ist es stabiler und erfüllt alle Funktionen eines Geldes besser als unseres heute. Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte.

Wie schafft Bitcoin das?

Die Blockchain ist eine dezentrale Datenbank

Kaum jemand versteht die Technik von Bitcoin ganz. Du kannst dich immer nur in Schritten nähern. Auf meiner Reise zu Bitcoin erlebte ich trotzdem Momente, die mich verzauberten.

Einer davon war, dass die gesamte Blockchain auf einen handelsüblichen Rechner passt. Bitcoiner sprechen von einer Full-Node. Es gibt mehr als 10.000e Full-Nodes überall auf der Welt. Sie sind unabhängig voneinander, keine Institution kontrolliert sie.

Auch du kannst eine Full-Node zu Hause aufstellen und deine Transaktionen ins Netzwerk übermitteln. Die Nodes im Umkreis verifizieren die Transaktion und leiten sie weiter an benachbarte Nodes. Information wird übermittelt wie bei einem Stein, den du ins Wasser wirfst und Wellen bildet über den ganzen See hinaus.

Die Kryptografie ist nicht zu entschlüsseln

Wie erstaunlich ist die Kryptografie, mit der die Bitcoin Adresse, der öffentliche und der private Schlüssel erstellt wird. Sie ist asymmetrisch. Aus dem privaten Schlüssel wird der öffentliche Schlüssel erstellt, aus diesem wiederum die Bitcoin-Adresse. Jeder kann verifizieren, dass die Bitcoin Adresse von deinem privaten Schlüssel stammt. Es ist aber extrem unwahrscheinlich, dass jemand den privaten Schlüssel herausfindet.

Was meine ich mit unwahrscheinlich?

Es gibt rund 10 hoch 77 mögliche private Schlüssel. Wenn du eine Milliarde Schlüssel pro Sekunde generieren könntest, und eine Milliarde Menschen bittest, jeweils auch eine Milliarde Schlüssel pro Sekunde zu erstellen, brauchst du viel länger als die Erde existiert, um den privaten Schlüssel zu finden.

Bitcoin ist Spieltheorie in Praxis

Ein anderer magischer Moment war Proof-Of-Work – also Arbeitsnachweis. Wirklich dezentral ist die Blockchain nur, wenn nicht einer allein die neuen Transaktionen an die Blockkette hängt. Sondern viele, voneinander unabhängige Miner darum konkurrieren. Wie können wir sie dazu bewegen? Sie brauchen eine Belohnung! Das ist der Block-Reward in Form von Bitcoin, den sie erhalten, wenn sie einen Block geschürft haben. Die Arbeit darf ihnen nicht zu leicht gemacht werden, sonst gäbe es keinen Wettbewerb und das Minen wird zum Monopol.

Jetzt kommt die Difficulty ins Spiel. Je mehr Miner sich um den Block-Reward streiten, desto schwieriger wird es, einen Block zu minen. Ca. alle 2 Wochen wird die Difficulty angepasst.

Vollends überzeugt hat mich die Innovation im Ganzen. Bisher war es unmöglich, digitale Information zu begrenzen. So kann ein digitales Musikstück ohne Datenverlust unendlich oft kopiert werden (sehr zum Leidwesen der Musik- und Filmindustrie). Die Anzahl an Bitcoin ist für immer begrenzt auf 21 Millionen. Und das ohne zentralen Kontrollpunkt!

Das Geschäftsmodell der Banken wird transparent

Banken nehmen das Geld von Sparern und reichen es weiter an Häuslebauer, Gemeinden und Unternehmen in Form von Krediten. Das birgt Risiken. Der Kreditnehmer könnte ausfallen. Das Risiko lassen Banken sich vergüten, in dem sie den Sparern einen geringeren Zins zahlen, als sie von den Kreditnehmern erhalten. Damit verdienen sie ihr Geld. Oder?

Tatsächlich werden weniger als 20 % der Kredite so finanziert.

Für den Großteil der Kredite wird neues Geld geschöpft. Das erhöht die Geldmenge. In Deutschland steigt die Geldmenge seit der Finanzkrise 2008 rasant an. Dabei ist zu beachten: Die Geldmenge beeinflusst die Inflation nur indirekt. Auch Produktivität und Umlaufgeschwindigkeit des Geldes sind Teil der Gleichung. 

Quelle: Statista.de 2022

In Deutschland hat die Ausweitung vor allem eines bewirkt: Vermögenswerte, die begrenzt sind wie Dachgeschosswohnungen in München oder Aktien von Tech-Visionären, kosten immer mehr. In diese Werte flüchtet das Kapital. 

Das erklärt die erfolglose Odyssee unserer Familie beim Eigenheimkauf vor einigen Jahren. Immobilien in gefragten Lagen werden unbezahlbar.

Wie werden Kriege finanziert?

Dass sich eine Familie kein Eigenheim mehr leisten kann, ist ein Schicksalsschlag im Kleinen, den wir schnell überwunden haben.

Schwerwiegende Folgen hat die Geldschöpfung bei Kriegen.

Noch in den 60er Jahren war der US-Dollar an die Goldreserven der FED gebunden. Richard Nixon hob die Bindung 1971 auf, um den Vietnamkrieg zu finanzieren. Mit dem neu erschaffenen Geld konnte der Präsident leichter Waffen, Panzer und Kriegsflugzeuge kaufen. Wenig später empfahl der IWF allen Mitgliedern die Aufhebung der Goldbindung.

Natürlich finanziert der Staat mit dem neu geschaffenen Geld nicht nur Gewalt. Sondern auch Krankenhäuser, Arbeitsplätze, Schulen und Entenhäuschen.

Was wäre aber, wenn all dies nicht mit der Inflation, sondern über Steuern bezahlt werden müsste? Wie viele Bürger würden noch den Angriff auf ein anderes Land bezahlen? Wie viele hätten lieber bessere Schulen?

Was, wenn sich sparen wieder lohnt?

Sollte Bitcoin die neue Leitwährung werden, verfügen wir über ein Geld, das nicht an Wert verliert durch Inflation. Sparen würde sich wieder lohnen. Der Anreiz ginge verloren, jedes Jahr ein neues Smartphone zu kaufen und die Ressourcen der Erde zu verschwenden.

Das widerspricht der heutigen Lehre der Ökonomen.

Sie meinen, Geld muss atmen können. Ist die Geldmenge starr, nimmt der Wert des Geldes zu, wenn unsere Wirtschaft wächst. Deflation droht. Der Staat hat aber keine Möglichkeit, mit Investitionen und Subventionen gegenzusteuern. Arbeitsplätze gehen verloren.

Das Festhalten an einer fixen Geldmenge sei auch der Auslöser für die Große Depression 1929 gewesen. Bitcoiner wissen: Die stark steigende Geldmenge davor – in den goldenen 20er Jahren – war der ursprüngliche Auslöser. 

Wenn es schon damals Konsens gewesen wäre, dass das fixe Geld Wirtschaftskrisen auslöst: Warum wurde nach dem 2. Weltkrieg in Bretton Woods erneut die Bindung des Geldes an Gold eingeführt? Im Nachhinein eine sehr gute Idee: Die 1950er und 1960er Jahre waren wirtschaftlich gute Jahre. 

Der Gründungsmythos

Gute Geschichten wecken das innere Kind in uns. Hollywood-Regisseure, Netflix-Produzentinnen und die Gebrüder Grimm hätten sich zusammen wohl keinen besseren Start für eine digitale Revolution ausdenken können.  

Bitcoin entstand in der Cypherpunk-Bewegung. Die Cypherpunks formen seit den 90er Jahren das Internet mit, das wir heute nutzen. Die E-Mail-Verschlüsselung geht beispielsweise auf ihre Initiative zurück. Ein Programmierer mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto hatte einen wirtschaftlichen Hintergrund. Satoshi kombinierte die Erkenntnisse der Cypherpunks und wendete sie auf sein Spezialgebiet an: In 2008 veröffentlichte er den Bitcoin-Code und das Whitepaper „A a peer to peer electronic cash system“.

In den ersten Block (Genesisblock), in die allererste Transaktion (Coinbase-Transaktion), schrieb Satoshi eine verschlüsselte Botschaft:

ÿÿEThe Times 03/Jan/2009 Chancellor on brink of second bailout for banks

Er kritisiert darin die Rettung des Bankensystems mit frisch gedrucktem Geld. 

In Satoshi Nakamoto’s Wallet liegen 1 Million Bitcoin – bisher unberührt. Nur er (oder sie) könnte sie mit dem privaten Schlüssel bewegen. Das klingt sehr nach Excalibur und der Artus-Sage.

Bis heute hat er auf Reichtum und Ruhm verzichtet für ein Geld, das seiner Meinung nach die Welt verbessern könnte.

Geschichten können auch verführen. Daher ist eine gesunde Skepsis angebracht. 

Klar ist auch, dass keine andere Kryptowährung eine ähnliche Entstehungsgeschichte vorweisen kann – jetzt nicht und auch in Zukunft nicht mehr. Damit Bitcoin dezentral werden konnte, musste es zu Beginn unter dem Radar laufen. Die Infrastruktur mit unabhängigen Nodes und Minern konnte sich so bilden und resistent werden. 

Die Blockchain hat nur einen Zweck

Die Technologie, auf die Bitcoin basiert, hat bisher nur einen Zweck erfüllt: Das Herstellen eines Geldes, das keine Institution kontrollieren kann. Darin ist sie sehr erfolgreich.

Sie hat aber auch einige Nachteile. Die Blockchain ist eine Datenbank, die extrem langsam ist und viel Energie braucht.

Deshalb sehe ich die Entwicklungen rund um Web3 noch kritisch, die auf der Blockchain Ethereum basieren. Anwendungsfälle gäbe es: eine dezentrale Datenspeicherung beispielsweise. Es entstehen aber viele Hypes rund um Web3, wie NFTs auf einzigartige Kunstwerke.

Besitzrechte könnten über eine einfache Datenbank gelöst werden, anstatt über NFTs. Ich nehme doch auch kein Flugzeug, um von Hamburg nach Hannover zu fliegen. 

Andere Kryptowährungen wie Ether oder Bitcoin Cash drängen in den Markt und wollen ein Problem lösen, das Bitcoin angeblich noch hat. So werben einige mit weniger Energieverbrauch beim Minen und andere mit mehr Funktionen als nur Geldtransaktionen.

Viele übersehen, dass die Blockchain dadurch zentraler wird. Die Nodes werden größer und passen nicht mehr auf einen handelsüblichen Rechner. Oder das Minen zentralisiert sich.

Dezentralität ist aber der Kern der Sache! Daher befürchte ich nicht, dass eine andere Kryptowährung Bitcoin bald den Rang ablaufen wird.

Warum Bitcoin kaufen? Um reich zu werden!

Der Grund, warum Bitcoiner hodln – also nicht mehr verkaufen – ist vielschichtig. Die einen sind von der Technik fasziniert, die anderen glauben an nachhaltigeres Wirtschaften oder das Sparen ohne Wertverlust. Für diese Augenöffner verlangt Bitcoin einiges an „Proof-of-Work“ – also Arbeitsleistung von seinen Investorinnen. Die Motivation, Bitcoin ganz am Anfang zu kaufen, ist bei allen gleich: Wir wollen mit Bitcoin Geld verdienen.

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